FAQ

Fragen? Antworten!​

Häufige Fragen zum Bogen-Neubezug

Professionelle Musiker*innen lassen ihre Bögen etwa alle 3-6 Monate neu beziehen. Schüler*innen und Gelegenheitsspieler*innen sollten mindestens alle 2 Jahre den Bezug kontrollieren und ggf. erneuern lassen.

Ohne Erfahrung ist eine Neubehaarung nicht erfolgversprechend. Wir planen einen Bereich auf dieser Webseite um den Prozess Schritt für Schritt zu zeigen.

Wenn der Bogenbezug zu sehr verunreinigt, ansonsten aber noch gut in Schuss ist, kann dieser gewaschen werden. Dazu wird die Schraube komplett gelöst, sodass der Frosch von der Stange genommen werden kann. Dann kann der Bezug in einer kleinen Schüssel Spiritus ausgewaschen werden, um das Kolophonium und andere Verunreinigungen zu entfernen. Sollten danach noch Fettrückstände zu erkennen sein, kann der Bezug mit etwas Haarshampoo sanft ausgewaschen werden. Schützen Sie während des Waschens die Bogenstange vor Spiritus- und Wasserspritzern mit einem Tuch. Auch der Frosch muss trocken bleiben.

Nach dem Waschen muss der Bogen vollständig neu kolophoniert werden.

Wenn der Bogen in einem guten Zustand, die Stange nicht verzogen oder zerbrochen ist, ist ein Neubezug immer preiswerter und sinnvoller als der Ersatz durch einen Bogen der gleichen Preisklasse. Sollten Sie ohnehin eine Neuanschaffung planen, ist der Zeitpunkt zum Neubezug ein guter Zeitpunkt um auf einen anderen Bogen zu wechseln.

Pferdehaare haben verschiedene wichtige Eigenschaften:
Sie sind lang genug für den Bogen und haben eine besondere Festigkeit, Elastizität und Haarstruktur, was die Kraftübertragung möglich macht. Durch die besondere Oberfläche der Pferdehaare haftet das Kolophonium an dessen rauer Struktur und kann dann wiederum die Saite zum Schwingen bringen.

Pauschal kann diese Frage nicht beantwortet werden. Schwarze Haare sind häufig dicker und stärker als helle Haare. Manche Musiker*innen schätzen diese Eigenschaft, andere bevorzugen helle Haare. Dunkle Bogenbezüge sind in der Praxis häufiger bei Kontrabassbögen zu finden.

Da jeder Bezug individuell auf den Bogen zugeschnitten wird, bieten wir leider keine „fertigen“ Bezüge an.

Wenn am Rand der Zwinge haarfreie Bereiche entstehen oder mehr als 25 % der Haare fehlen, ist es spätestens dann erforderlich den Bogen neu zu bespannen.

Geigenbögen haben etwa 140–170 Haare, Kontrabassbögen entsprechend mehr (bis zu 250). Der Bezug wird jedoch nicht nach der Anzahl der Haare, sondern nach Haardicke und Gewicht ausgewählt, sodass es keine „Kennzahl“ gibt.

Regelmäßig sollte eine kleine Menge Kolophonium aufgetragen werden. Wenn der Bogen nicht mehr richtig greift oder zu leise wird, muss nachkolophoniert werden. Sammelt sich weißer Kolophoniumstaub auf der Decke, sollte sparsamer dosiert werden.
Nach einem Neubezug ist noch kein Kolophonium auf dem Bogen, sodass anfangs viel und oft nachkolophoniert werden muss.

Carbonbögen unterscheiden sich von klassischen Bögen darin, dass das Stangenmaterial vom traditionellen Holz Fernambuk abweicht und meist leichter ist. Sie müssen genauso gepflegt, gewartet und bezogen werden wie Bögen mit Holzstange.

Während des Spielens und auch während der Aufbewahrung können einzelne Haare reißen. Gerissene Bogenhaare sollten mit einer spitzen Schere direkt an der Zwinge und am Kopf abgeschnitten werden. Werden sie stattdessen ausgerissen, kann sich der Klemmkeil im Bogenkopf oder der Zwinge lösen, wodurch sich der Bogenbezug lockern kann, was mit einem Spannungsverlust einhergeht.

„Haart“ Ihr Bogen stark, sollten Sie ihn zur Reparatur geben: entweder die Haare sind zu alt und lösen sich auf oder die Befestigung hat sich gelöst. Selten können auch Schädlinge wie Milben den Bezug schwächen und so den Haarverlust hervorrufen.

Häufige Fragen zur Bogenreparatur

Sie sollten den Bogen entspannen und ihn zur Reparatur geben. Ein lockerer Frosch kann die Froschbahn beschädigen und sogar abreißen.

Nach dem Kontakt mit dem Notenpult oder einem Sturz bricht häufig die Spitze der Kopfplatte ab. Wir entfernen dann den Bezug und die defekte Kopfplatte und ersetzen sie mit einem Material Ihrer Wahl: Kunststoff, Knochen, auch Gold und Silber sind möglich. In der Regel fertigen wir die neue Platte nach dem Vorbild der alten, sodass Sie keinen Unterschied bemerken werden.

In der Regel ist dies problemlos möglich, wenn die Stange geölt, gewachst oder mit Schellack poliert ist. Bei Nitrolacken ist eine unsichtbare Reparatur leider oft nicht möglich.
Bei Schäden an der Substanz der Stange müssen diese vor der Lackierung behoben werden.

Ist der Bogen selbst in der maximalen Position des Frosches nicht mehr zu spannen, muss der Bezug erneuert werden. Lässt sich das Beinchen schwer bewegen oder rutscht der Frosch, so ist der Austausch der Froschmutter und/oder die Anfertigung einer neue Beinchenschraube erforderlich.
Klemmt der Frosch, ist häufig das Kästchen verschmutzt, welches wir nachbearbeiten und reinigen können.

Das kommt auf den Wert des Bogens, den Schadensumfang und Ihre eigene Beziehung zum Bogen an.
Manch eine Reparatur lohnt „finanziell“ nicht, da für den Preis der Reparatur auch ein neuer gekauft werden könnte. Andererseits haben viele Musiker*innen ein besonderes Verhältnis zu ihrem Bogen, was weit über den monetären Wert hinaus geht.
Nach der Begutachtung erstellen wir einen unverbindlichen Kostenvoranschlag, auf dessen Grundlage Sie diese Entscheidung treffen können.

Generell: ja. Einzig Brüche der Bogenstange und des Kopfes lassen sich nicht in allen Fällen befriedigend beseitigen. Alle anderen Bogenprobleme, besonders am Frosch oder Bezug, können ganz normal repariert werden.

Wenn die Bogenwicklung abgenutzt, lose oder verloren gegangen ist, können wir diese nach Ihren Wünschen erneuern. Verschiedene  Wicklungsmaterialien stehen zur Auswahl; gerne finden wir mit Ihnen zusammen die richtige Wicklung für Ihren Bogen.

Ja! Bei Wünschen dieser Art sprechen Sie uns an, wir haben verschiedene Materialien zur Auswahl.

Wir bieten alle gängigen Schübchenmaterialien an, aus denen wir ein individuelles Ersatzteil für Ihren Bogen herstellen. Manchmal lässt sich das alte Schübchen auch leimen, sodass kein Austausch nötig wird.

Bitte sammeln Sie den Ring ein und bewahren Sie ihn sicher geschützt auf. Je schneller wir den Ring wieder aufleimen können, desto unsichtbarer wird die Reparatur. Wenn Sie lange Zeit ohne Endring spielen, wird das Holz des Beinchens verformt, sodass später bei der Reparatur Lücken entstehen oder sogar ein neues Beinchen gefertigt werden muss.

Keine Panik! Als Erstes sollten Sie den Bogen entspannen, um die Kräfte auf den Riss zu verringern. Wenn Sie eine Versicherung haben, ist jetzt der richtige Zeitpunkt den Schaden zu dokumentieren und ein Schadensprotokoll zu schreiben.
Als Nächstes stellt sich die Frage, wie der Riss entstanden ist: Gab es einen Unfall oder wurde der Bogen unsachgemäß transportiert? Gab es starke klimatische Schwankungen?
Wenn Sie uns den Bogen zur Reparatur senden, hilft es uns sehr, die Vorgeschichte des Risses zu kennen, um schnell und adäquat reparieren zu können.
Senden Sie uns den defekten Bogen und wir kümmern uns um die fachgerechte Reparatur.

Nach jedem Spielen sollten Bogen und Instrument mit einem feinen Tuch von Kolophoniumstaub befreit werden. Wenn dennoch Verschmutzungen bleiben, kann die Stange und der Frosch mit einem feuchten Tuch abgewischt werden. Die Stange muss direkt im Anschluss mit einem feinen Tuch trocken gewischt werden, um Lackschäden zu vermeiden.
Wenn Sie immer noch unzufrieden mit dem Reinigungsergebnis sind, können wir gerne bei der nächsten Inspektion Ihren Bogen professionell reinigen.

„Making a perfect bow is no less difficult than making an instrument. I use my 30 years of experience and dedicate myself to each bow with the utmost devotion.“

Renato Casara, Bogenbauer

Renato Casara
 Bogenbaumeister bei Mastri

„Profimusiker wissen: der Bogen macht 50% des Klangs aus! Dabei spielt Holz und die Verarbeitung die größte Rolle, aber auch die Qualität der Behaarung ist von großer Bedeutung.“

Stefan Nestler
Geigenbauer und Mastri-Gründer

Mastri-Chef Stefan Nestler